Freitag, 22. März 2013

Die Diskussion um Google Glass

Photograph und copyright Antonio Zugaldia
Zur Verfügung aus Wikipedia
unter dem Titel: Google Project Glass
Plötzlich herrscht eine Diskussion im Netz ob und wie, dem Vorhaben von Google, das Google Glass unter die Menschheit zu bringen noch Einhalt geboten werden kann.


Ausgelöst wurde die Diskussion vor allem von einem Blogger namens Mark Hurst. Er befürchtet, dass alle aufgenommenen Photos, Videos mit und ohne Ton irgendwann als Daten ungeschützt zur Auswertung für z.B. staatlichen Interessen missbraucht werden könnten.


Durch diese Diskussion christallisierte sich auch die Problematik heraus, dass Menschen völlig ungeniert gefilmt werden könnten, ohne dass diese je um Erlaubnis gefragt würden, es nicht mal bemerken. Dabei ist das Menschenrecht auf Privatsphäre schneller verletzt als bei Photographien mit einer Kamera oder einem Handy, denn da sieht der Photographierte was geschieht und kann sich wehren. Es gibt also hauptsächlich Kritik wegen der Möglichkeit ungefragt und somit unerlaubt seine Mitmenschen zu filmen, wie auch die Gefahr der Datennutzung. 


Ich kann diese Ängste sehr gut verstehen. Allerdings verstehe ich überhaupt nicht, wieso jetzt aufeinmal die Empörung aufschwappt und sich allein auf das Google Glass konzentriert. In Bezug auf die Datenverwertung kann ich das noch nachvollziehen. Aber abgesehen von diesem einen Punkt fehlt mir eine viel weitergehende Auseinandersetzung.


1. Diese Kameras in Brillen habe ich mir schon letztes Jahr angesehen, ich dachte sie würde sich für mich, die wegen Behinderung kein schweres Photoequipment mit sich herum tragen kann, als Lösung eignen. Zu haben sind die Kameras bei den üblichen Auktions- und Verkaufsplattformen von 20 bis 80 Euro und hatten bisher nichts mit Google zu tun. 

Kaufen mochte ich sie mir dann doch nicht und dann fiel für mich eh die Entscheidung auf ein leichtes Phonepad mit einer guten Kamera.

2. Wenn an die Gefährdung der Persönlichkeitsrechte und verletztem Recht am eigenen Bild gedacht wird, warum dann dies nicht konsequent auch bei Aufnahmen, die zwar mit einer normalen Kamera aber dennoch "heimlich" aufgenommen wurde. Die ganze Sparte Streetphotographie ist voll mit Photos von Menschen auf der Straße, im Cafe usw. die nicht gefragt wurden und teilweisemit bösem Blick signalisieren: "Ich will das nicht!"


Mir persönlich wäre schon längst so eine Diskussion unter Photographen und Nichtphotographen recht. In Photoblogs herrscht überwiegend die Meinung, dass diese Photos aus dem künstlerischen Anspruch heraus einfach notwendig sind. Ich habe da eine andere Haltung fühle mich damit aber irgendwie allein und komisch.


Nun, wo das Thema so vielfältig im Netz diskutiert wird aber leider nur so eingeschränkt auf das Google Glass, möchte ich euch mal fragen wie ihr das so seht. 

Photographiert ihr auch und wie handhabt ihr das mit dem Recht und teils stummen Protest eurer Mitmenschen. Denkt ihr eher, dass ein gutes Photo nunmal nur so in der Streetphotographie entstehen kann, denn wenn man erstmal fragt ist die Szene futsch. Oder findet ihr es ganz selbstverständlich, dass das Recht des andern über euer eigenes Interesse zu stehen hat und respektiert das?
Oder gibt es für euch eine imaginäre Grenze, bis zu der ihr geht aber darüber hinaus nicht?

Und was sagen diejenigen, die nicht photographieren. Ist es euch egal, wenn ihr plötzlich photographiert werdet oder hat euch das schon mal sehr genervt?

Unterscheidet ihr selbst nochmal zwischen dieser Problematik allgemein und jetzt konkret mit dem Google Glass?

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